Städtetag NRW für Erhalt von G8-Bildungsgang – Schülerinnen und Schüler brauchen am Nachmittag mehr Platz für Freizeit und Sport
Pressemitteilung des Städtetages NRW vom 11. März 2015
Heutige Beratungen im Schulausschuss des Landtags
Der Städtetag NRW spricht sich dafür aus, am achtjährigen Schulunterricht nach der G8-Regelung für Gymnasien festzuhalten. Die Regelung gilt seit 2005 in Nordrhein-Westfalen. Der kommunale Spitzenverband unterstützt damit das Votum des „Runden Tisches zu G8/G9". Dieser hatte Ende vergangenen Jahres eine generelle Rückkehr zum neunjährigen Bildungsgang an Gymnasien abgelehnt.
Dazu sagte der Vorsitzende des Städtetages NRW, der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung, heute anlässlich der Beratungen im Schulausschuss des Landtages: „Das Festhalten am G8-Bildungsgang ist vernünftig und nach Einschätzung der Städte weitaus besser, als jetzt schon wieder die Pferde zu wechseln. Wir sehen allerdings Verbesserungsbedarf, etwa, um den von Kindern und Eltern oft beklagten Stress abzubauen und um zu erreichen, dass am Nachmittag auch Freizeit und Sport möglich sind."
Die Städte halten es für wesentlich, die vom „Runden Tisch" erarbeiteten Empfehlungen für G8 weiterzuentwickeln. Insbesondere der verstärkte Nachmittagsunterricht schränkt Freizeitmöglichkeit und außerschulische Aktivitäten ein, bemängelt Jung und bekräftigt die Bewertungen des „Runden Tisches": „Um hier Abhilfe zu schaffen, sollte der verpflichtende Unterricht sowohl an Gymnasien mit und ohne Ganztag am Nachmittag begrenzt werden. Auch für Hausaufgaben und Klassenarbeiten ist ein verträglicheres Maß denkbar. Diese wie alle weiteren Optimierungsmaßnahmen sollten auf ihre Wirksamkeit überprüft und der Runde Tisch nach einem Jahr erneut zum Erfahrungsaustausch einberufen werden. Der Städtetag NRW hält es darüber hinaus auch weiterhin für erforderlich, dass das Land belastbare Evaluierungsergebnisse zum G8-Bildungsgang insgesamt vorgelegt."